Unter diesem Namen wurden gleich am Anfang der Rundfunkzeit fantastische Empfangsgeräte produziert. Die Palette ist so groß, das ein Sammler niemals alles zusammentragen könnte. Doch viele Sammler haben von diesem und jenem ein paar Stücke die nun hier zu sehen sind. Die ganz frühen Geräte waren aus dickwandigem Blech, die aber hier leider fehlen. Weil aber in den Werken die ARON Zählerfabrik beheimatet war, und auch noch die starken hydraulischen Pressen vorhanden waren, ist es möglich gewesen, die dickwandigen Blechgehäuse für die ersten Empfangsgeräte in Form zu bringen.
Einige frühe Lithographien der Nora Werke, wo alle die schönen Geräte das Licht der Welt erblickten. Werk in Schweidnitz Schlesien. Im hintergrund der 718 Meter hohe Zobten -Berg der wegen seiner Bauden sehr bekannt war, und auch von meiner Familie erklommen wurde. Die Verwandtschaft kam aus Zobten und Schweidnitz und deswegen haben diese Bilder etwas besonderes. Rechts das gleiche Werk mit Kühlturm und rauchenden Schornsteinen.
Das Nora Werk 1 in Berlin Charlottenburg zu damaliger Zeit. Die produktion lief auf hochtouren, denn die Nachfrage für Nora Geräte war sehr groß. Da rauchten die Schornsteine, von Luftverschmutzung wurde noch nicht gesprochen. Diese Bilder sollen auch zum nachdenken anregen, daß da auch mal viele tausend Leute für NORA arbeiteten. Nicht zu vergessen die vielen Frauen, ohne die flinken Hände wären die Fließbänder wohl langsamer gelaufen. Dieses Werk wurde in den letzten Kriegstagen völlig zerstört.
Aron Reklameschild aus dem Jahre 1922 noch vor der Radiozeit. Im Jahre 1893 gründete Hermann Aron in Berlin die Aron Elektrizitäts-Zähler GmbH. Schon früher war er durch den Aron'schen Pendelzähler bekannt geworden. Die Fabrik fertigte nun Zähler und Schaltuhren aller Art, der Betrieb erweiterte sich bis nach Schweidnitz in Schlesien wo viele Arten von Uhrwerken hergestellt wurden. Als die Zeit der Radios kam, wurden dort auch Radios gebaut. Es änderte sich das Logo, von Aron wurde Nora, es wurden einfach die Buchstaben umgedreht.
Eine Vignette die wohl kaum noch zu finden ist, hier sind noch drei große Namen mit einander vereint. Man beachte den Wortlaut:-- nach Telefunken Petenten--
Da 50, Ein Nora Detektorapparat im klassischem Stil und Farbton als kleines Schrägpult. Hinten eine Steckspule die mit der Windungszahl den zu empfangenen Wellenbereich bestimmt. Der Austeckdetektor ist mit absolutem Feingefühl auf den Ortssender einzustellen. Das meint, eine dünne Drahtspitze muß auf dem Kristall eine winzige Stelle finden, um eine Gleichrichtung herzustellen. Eine Hochantenne und eine gute Erdverbindung sowie ein paar Kopfhörer sind nötig. Es ist eben ein Gerät für den kleinen Geldbeutel gewesen. Und das wichtigste dabei, es wurde keine Batterie benötigt!
Vor diesem Nora P 3a mit 2 Röhren, gab es auch einen Audionempfänger mit einer Röhre. Bei diesen Geräten waren schon Akku und Anodenbatterien erforderlich. Auch hier als Schräg Pult. Eine Röhre hat hier 2 Systeme und somit eine Doppelfunktion. Die NZ 420. Dieses Gerät war schon kräftig genug um einen Trichterlautsprecher zu betreiben.
Der große Nora PN 2c als Schrägpult Batterie Gerät. Bis hier alle Anschlüsse den richtigen Platz gefunden haben, auch mit Acku und Säure der Anodenbatterie und den ganzen Kabelsalat, der Antenne und Erde, den Kopfhörer, damit würde heutzutage der Gatte in den letzten Winkel vertrieben! Die Röhren gehören nicht zur Original-Bestückung, es fehlt bei diesen der Pumpstutzen,( die Spitze). Man ist aber auch nicht an den vorgesehenden Röhrentyp gebunden, die funktion ist auch so gegeben.
Ein sogenanntes Truhengerät P 4a. man wurde schon moderner. Der Deckel ließ nun schon das aufstellen von Blumenvasen zu. Für die Ehefrau ein großer Fortschritt! Ob das wohl dem Gatten gefiel? Sicherlich nicht! Denn Blumenvasen hinterlassen immer diese Wasserzeichen und das bei schwarzem Lack. Die Frontplatte besteht aus Hartgummi oder auch Trolit genannt, ein schönes Muster. Schwarz war eben in, bei NORA. .
Nach dem abräumen der Blumenvase, jetzt mit Decke, konnte der Herr des Hauses endlich den Deckel öffnen und sein Schätzchen von innen betrachten. Er sieht die beiden Drehkondensatoren, die 13 grünen Spulen, den Übertrager und die 3 Röhren und ist zufrieden versteht aber nur Bahnhof. Obwohl er nur 3 Röhren sieht, sind es doch 4, denn es gibt eine Doppelröhre, die NZ 420
Ein Nora Freischwinger Lautsprecher mit einstellbarer Membrane, siehe runde Dose mit Hebel. Dieses soll hiermit hervorgehoben werden. Die Front ist nur Schlicht, aber aber es gab auch schöne Motive in der Bespannung. Ein solcher Freischwinger war nicht in der Lage tiefe Frequenzen zu übertragen, es fehlte der schöne wohlklingende Bass. Es war mehr eine Blechmusik!
Früh übt sich mit einem Detektor umzugehen denn dafür brauchte man keinen Lautsprecher. Obwohl aus den Kopfhörern auch kein Bass ertönte, sah man doch zufriedene Gesichter!
Ein Blechgerät Nora K 3 G b. Die Front ist aus Pertinax gefertigt. Es handelt sich hier um einen Gleichstromempfänger. Die meisten Städte hatten nur Gleichstrom Netze. Nach und Nach kam dann der Wechselstrom. Oben auf dem Gerät ist kleiner Nora Detektor D 2 L mit Variometer und Sirutor zu sehen. Auch hatte Nora einen braunen Bakelit Detektor mit dem Namen -BABY- unten rechts. Die grüne Steckspule ist wechselbar. Es gibt Spulen mit wenigen Windungen für die kurzen Wellen, mit steigender Windungszahl erhöht sich auch der Empfangsbereich der Mittelwelle 200-600 m. Für die Langwelle bis 2000 m. waren die Spulen wegen der hohen Windungszahl schon fast unförmig.
Wie schon erwähnt gab es Gleichstrom-Netze. Die meisten Empfangsgeräte liefen auf Gleichstrom. Als sich der Wechselstrom durchsetzte, währen die Geräte wertlos geworden, wenn keine Gleichrichter zur Verfügung gestanden hätten. Hier so ein Ungetüm. Der Nora Wg. 250.
Der Nora W 3 zeigt schon geschwungene Formen die Abkehr von der Kastenform ist längst eingeleitet. Ein Drei-Röhren-Netzempfänger mit eingebautem Sperrkreis, 1932 läßt grüßen.
Der Nora Netzanschluß-Empfänger W 321 L von 1933 als 2 Kreiser mit 3 Röhren. Das W. meint, nur für Wechselstrom!!!! Dafür brauchte man keinen Gleichrichter mehr davor schalten, denn der war jetzt innen eingebaut. Man beachte in der mitte der Skala ein anderes Nora Zeichen..
Der Nora 2 Kreiser ohne Rückkopplung W 220L mit Namen Rienzi. Baujahr 1934.
Dieses schwere Nora AIDA Radio W 322L schon mit Feldstärkeanzeiger, dem Vorläufer des magischen Auges ausgestattet, erlaubte schon die beste Sendereinstellung bei dem höheren Zeigerausschlag. Olympiade 1936. Und was man auf den Skalen der meisten Geräte nicht findet, so aber hier "MOSKAU"
Nora Rheingold heißt dieses Gerät, ein W 26 als 2 Kreiser mit 3 Röhren. Aus dem Jahr 1936. Mit Bakelitfront. In der Skala ist links der Feldstärke Anzeiger zu sehen.
Auszüge aus einem alten NORA Katalog machen es möglich, die ersten NORA Fabrikate hier sichtbar zu machen. Wie eingangs schon erwähnt, hat mancher Sammler dieses oder jenes. Bei mir ist nur Pos.21 und Pos.25. Bei den oberen wohlgeformten Blechgeräten kamen noch die ARON"SCHEN Pressen zum Einsatz. Denn nur mit ungeheurem Druck war das formen der dicken Bleche möglich.
Während die obere Tafel die Jahrgänge 1924 bis 1927 beinhaltet, zeigt diese Tafel die Jahrgänge von 1928 bis 1930. Hiervon habe ich nur Pos. 33 . Sollte es jemanden geben der davon doppeltes besitzt?? Und dafür keinen Platz mehr hat?? Ich melde mich an!! ..
Ein Sperrkreis von UNDY und einer von GÖRLER.
Diese Sperrkreise waren ein wichtiges Beiwerk zum Einkreis-Empfänger jeglicher Art. Als die Sendestationen immer mehr und die Reichweite immer größer wurde, übertönte der stärkere Sender den schwächeren. Der Sperrkreis konnte hier durch genaues Abstimmen den Wellensalat einigermaßen ausblenden. Der Siemens Sperrkreis trägt das Zeichen Rfz. 16
Oben der Sperrkreis von KAKO. Unten der von ROKA, dieser bezeichnet sich als Sperrkreis und Wellentrenner, was auch schon die vielen anderen sind. Denn es gab dutzende Firmen die so etwas herstellten. In späteren Jahren kamen Empfänger mit bereits eingebautem Sperrkreis auf den Markt. Als dann die Superhets kamen, war bei denen, so etwas nicht mehr nötig!